Der Erzieher

Die Rolle des Pädagogen besteht darin, die Kinder zu begleiten und eine Umgebung zu schaffen, die reich an geeigneten Aktivitäten ist. Von außen gesehen könnte man denken, dass er gar nichts tut; tatsächlich hält er sich – zum Wohle des Kindes und der Gruppe – im Hintergrund, so dass jeder seine Fähigkeit zur Eigeninitiative und Entscheidungsfindung ausüben und weiterentwickeln kann. Er übernimmt die Rolle eines Schlichters zwischen Kind und Lernmaterial, oder zwischen Kind und Gruppe. Seine Gegenwart wird nicht als die eines Richters empfunden, sondern als die eines Menschen, der zur Verfügung steht um Hilfe zu leisten, der eine Antwort auf die Fragen und eine Lösung für die Schwierigkeiten anbietet, denen das Kind begegnet. Seine Haltung ist niemals passiv, sondern die eines aufmerksamen Beobachters: indem er den Charakter, die Persönlichkeit und den Rhythmus jedes Kindes respektiert, hält der Erzieher das natürliche Bedürfnis des Kindes nach Selbstperfektion am Leben. Es weist die Kinder in neue Aktivitäten ein und stimuliert ihr Interesse.

DIE 10 GRUNDSÄTZE DES ERZIEHERS :

  1. Berühre niemals das Kind, es sei denn, es fordert dich in irgendeiner Weise dazu auf.
  2. Spreche niemals schlecht über ein Kind, weder in seiner Anwesenheit noch in seiner Abwesenheit.
  3. Konzentriere deine Bemühungen darauf, das Positive im Kind zu bestärken und weiterzuentwickeln.
  4. Investiere all deine Energie in die akribische Vorbereitung der Umgebung. Hilf dem Kind, positive Beziehungen zu seiner Umgebung aufzubauen. Zeige ihm, wo sich das Material befindet und wie man es benutzt.
  5. Sei immer bereit, den Ruf des Kindes zu beantworten, das dich braucht. Höre ihm zu und antworte ihm.
  6. Respektiere das Kind, das einen Fehler gemacht hat und sich selbst korrigieren kann, aber unterbinde sofort jeden Missbrauch des Materials und jede Handlung, die das Kind, seine Entwicklung oder andere Kinder gefährdet.
  7. Respektiere das Kind, das sich ausruht, das andere bei der Arbeit beobachtet, das darüber nachdenkt, was es tut, tun will oder tun wird. Spreche es in dem Moment nicht an und dränge es nicht zu einer anderen Form der Aktivität.
  8. Hilf denen, die nach einer Aktivität suchen und diese nicht finden können.
  9. Präsentiere dem Kind immer wieder Aktivitäten, die es zuvor abgelehnt hat. Hilf ihm, das zu erwerben, was es noch nicht hat, und seine Unvollkommenheiten zu überwinden. Tu all dies, indem du die Umgebung sorgfältig vorbereitest, indem du freiwillig eine zurückhaltende Haltung einnimmst, indem du freundliche Worte verwendest, indem du liebevolle Präsenz zeigst. Sorge dafür, dass deine Anwesenheit und Verfügbarkeit für das Kind, das dich sucht, spürbar sind, und dass sie vor dem Kind, das dich gerade nicht braucht, verborgen bleiben.
  10. Behandle das Kind immer mit der größtmöglichen Höflichkeit und biete ihm das Beste von dem, was du hast.